Mit Tieren bin ich seit jeher verbunden, teilweise kann ich mich gar daran erinnern: Mein Meerschweinchen Otto zum Beispiel. Da war ich noch so klein, dass ich Otto nur von Fotos kenne.
Später kam Kater Otto dazu (wir waren wenig kreativ in der Namensgebung). Otto war ein stattlicher Wald- und Wiesen-Kater, der die Hälfte seines Lebens als Wohnungskatze verbracht hat und die andere Hälfte im Garten nebst Wälder, Feldern und Wiesen.
Zu den Pferden hat es mich recht früh gezogen. Ich hab Wendy gelesen, jedes Pferd am Straßenrand beim Vorbeifahren angehimmelt, ich hab Pferde gemalt und bin im Galopp über den Schulhof gehopst.
Als ich 13 Jahre alt war, haben meine Eltern eingesehen, dass sie mich jetzt irgendwie regelmäßig auf ein Pferd setzen müssen und damit begann meine reiterlich Laufbahn. Auf dem Reiterhof Richter im brandenburgischen Schneeberg lernte ich auf der Warmblutstute Lady reiten. Ich wurde Mitglied im Kurmärkischen Reitverein Schneeberg e.V., ritt Hausturniere mit, machte mein kleines und großes Hufeisen, half bei Turnieren, machte Reiterferien und war ein Jahr lang sogar im Vorstand des Vereins tätig. Meine Welt war in Ordnung und von mir und meinen Eltern ausführlich dokumentiert … natürlich mit der Kamera.
Als ich nach dem Abitur zur Bundeswehr gegangen bin, wurde es erst mal ruhig mit den Tieren, weil ich keine Zeit mehr hatte und die Heimat mehr als 600km entfernt war. Dennoch war die Sehnsucht, insbesondere nach den Pferden so groß, dass ich mir an Weihnachten 2003 einen Herzenswunsch erfüllte: ich kaufte das Pferd auf dem ich Reiten gelernt hatte. Lady sollte ihren Lebensabend – sie war mittlerweile auch schon 19 – bei mir verbringen. Ich war glücklich.
Leider erlitt Lady bei einem Ausritt einen schweren Sehnenschaden nachdem sie sich vertreten hatte. Die Chancen, dass sie ihr Gnadenbrot auf der Koppel bekommen würde, standen schlecht. Zum Glück hatten wir die Rechnung nicht mit ihr gemacht. Sie zeigte mir, was Lebenswille ist. Innerhalb relativ kurzer Zeit kämpfte sie sich zurück und zeigte auch recht bald: Nur auf der Koppel stehen, ist nichts für sie.
Zu diesem Zeitpunkt lernte ich die akademische Reitkunst nach Bent Branderup kennen und konnte Lady eine sinnvolle Beschäftigung geben, denn die Rente war definitiv nichts für sie. Zur Überraschung aller tat ihr diese Arbeit so gut, dass sie bald wieder reitbar war und leichten Abstrichen bis zur Klasse L wieder gehen konnte (natürlich nicht auf einem Turnier), und das, wo sie nach dem Unfall kaum auf drei Beinen stehen konnte.
Der Sehnenschaden war allerdings so massiv, dass er nie zu 100% verheilen konnte. Im September 2008 musste ich Lady gehen lassen. Sie gibt mir aber nach wie vor noch so viel … sie war die eine unter den 10’000.
Mein Studium hatte ich mittlerweile abgeschlossen, ich stand mitten im Beruf, ich hatte eine kleine Reitbeteiligung, die mich aber mehr belastete als das sie mir Spaß bereitete. Irgendwie fehlte etwas in meinem Leben. Da traten 2009 die StarTrekKater in mein Leben. Eigentlich sollte es die zwei gar nicht geben, da die Mutter-Katze sterilisiert wurde. Wider Erwarten wurde die Familienkatze aber doch tragend und zur Welt kamen zwei pechschwarze Kater: Pille und Spocky. Ich hatte wieder Katzen.
2013 gesellte sich dann noch Findelkind Scotty aka Speckbärchen dazu, ebenfalls pechschwarz und ein flauschiges Wollknäuel. Die Rasselbande ist jeden Tag eine Bereicherung und regelmäßig vor meiner Kamera.
Kurze Zeit später (ebenfalls 2009) fand ich eine Reitbeteiligung an einem ungarischen Vollblut, die mir viel Spaß bereitete und den Ehrgeiz weckte: Ich möchte ein Pferd ausbilden. Aber ich wollte kleine Brötchen backen. Immerhin hab ich so etwas – trotz nunmehr 12 Jahren Reiterfahrung – noch nie gemacht. Es sollte also ein nicht zu junges Pferd, ausgewachsen, angeritten, noch nicht weiter ausgebildet her – möglichst Stute und barocke Rasse. Gesucht, gefunden: Bonita zog bei mir ein. Sie erfüllte alle Kriterien, doch leider hangelten wir uns von Krankheit zu Krankheit. Wirklich starten konnten wir gar nicht, da sie immer wieder lahm ging auch ohne große Belastung. Nach leichter Kolik und einem Reheschub – meine Nerven war fast am Ende – kam die Diagnose: Strahlbeinfraktur. Unbemerkt schien Bonita sich bereits im Fohlenalter die Strahlbeine gebrochen zu haben. Da sie nicht geritten wurde, kam sie immer gut zurecht, aber durch das beginnende Training bei mir, zeigte sich langsam das Hufrollen-Problem. Eine weitere Ausbildung als Reitpferd war zwar nicht ausgeschlossen, das Risiko für Spätfolgen aber viel zu hoch. Bonita würde nie so belastbar sein.
Schweren Herzens gab ich Bonita an ihren Züchter zurück.
Dort lief mir Nevado wortwörtlich über den Weg. Nevado war ein dreieinhalb-jähriger, roher, frecher Andalusier-Hengst. Bis auf die Rasse das komplette Gegenteil von dem, was ich ursprünglich gesucht hatte. Der Funke sprang zwischen uns augenblicklich über.
Also befasste ich mich nun mit Jungpferdeausbildung und Hengsthaltung. Ich hab es nie bereut in dieses kalte Wasser gesprungen zu sein.
Nevado ist mittlerweile 8 Jahre alt, ist nach klassischen Grundsätzen geritten und wir erarbeiten die ersten Lektionen, die man nach FN der Klasse L (Seitengänge in Schritt und Trab) bis M (Traversalen), teilweise S (Seitengänge im Galopp, Heranführen an die Piaffe) zuordnen würde. Er ist ein furchtbarer Satansbraten, aber er ist auch ein Engel. Ich möchte ihn nicht missen.
Und Hunde? Hunde habe ich zugegeben selbst nie gehabt. Mein damaliger Freund hatte allerdings einen deutschen Schäferhund, der regelmäßig in verschiedenen Disziplinen im Hundesport trainiert wurde. So konnte ich viel im Umgang mit Hunden lernen. Außerdem ist man als Reiter irgendwie immer von Hunden umgeben und irgendwie mögen mich viele Hunde auch und ich sie.